Learning in Networks
„The Role of Social Identity for Learning in Networks“ (seit 2019)
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Veronika Grimm
Lernen durch soziale Netzwerke spielt heute eine Schlüsselrolle in den Entscheidungsprozessen von Privatpersonen, Unternehmen und Regierungen. Der „soziale“ Aspekt des Lernens bezieht sich auf die Tatsache, dass das Lernen durch die Beobachtung des Verhaltens anderer oder durch die Kommunikation mit anderen stattfindet. Verschiedene Informationsquellen unterscheiden sich typischerweise darin, wie nah ihre soziale Identität an der des „Lernenden“ ist. Für das Verständnis des sozialen Lernprozesses ist es daher von entscheidender Bedeutung, ob und wie sich die soziale Identität einer Informationsquelle auf die Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit von Informationen, die Bereitschaft, auf der Grundlage dieser Informationen die eigenen Erwartungen zu ändern, auswirkt und letztlich, wie sich diese Faktoren auf die Lerndynamik in Netzwerken auswirken. Ziel des Projekts ist es, die Auswirkungen sozialer Identität auf das Lernen in Netzwerken zu identifizieren und zu verstehen, wie soziale Identität im Lernprozess genutzt wird. Verbessert es die Effizienz, insbesondere die Lerngeschwindigkeit, oder führt es zu Verzerrungen sodass der Lernprozess fehlschlägt? In Laborexperimenten soll untersucht werden, wie verschiedene Netzwerkstrukturen die Dynamik des sozialen Lernens und des diskriminierenden Verhaltens beeinflussen. Eine weitere Frage ist, wie sich die soziale Identität auf die Bildung sozialer Netzwerke und damit auf die Informationsquelle der Menschen auswirkt.